
Gheorghe – Vollgas auf dem Spargelfeld
Ist das Wetter warm und vor allem sonnig, wachsen die Spargeln wie verrückt. Bis zu 10 cm können sie dann an einem Tag zulegen. Für unsere rund 70 Erntehelfer*innen auf dem Spargelfeld und in der Halle bedeutet das, dass sie alle Hände voll zu tun haben. Die Spargeln müssen jeden Tag geschnitten werden. Wenn es regnet, wachsen die Stangen zwar nicht so schnell, dafür ist dann auch die Ernte mühseliger und dauert etwas länger.
Spargelstechen ist reine Handarbeit und ein absoluter Knochenjob. 10 Stunden pro Tag verbringen die Mitarbeitenden auf dem Spargelfeld. An Spitzentagen auch einmal mehr. Natürlich werden sie dafür entlohnt und haben regelmässige Pausenzeiten. Aber ein Knochenjob bleibt ein Knochenjob.
Gheorghe-Narcis Maris macht diese strenge Arbeit bereits seit einigen Jahren. Immer im April - pünktlich zur Spargelsaison - verlässt er sein Zuhause in Rumänien und kommt für 7 Monate zu Jucker Farm auf den Spargelhof in Rafz. Im Oktober oder November - je nachdem, wie lange wir noch Kürbisse ernten können - ist sein Einsatz bei uns dann wieder vorbei.
Gemeinsam mit anderen Erntehelfer*innen wohnt Gheorghe während seiner Zeit bei uns in einem Haus in Wil (ZH), gleich neben Rafz. «Das Zusammenwohnen funktioniert gut», sagt er. «Wir streiten nicht und sind gut organisiert.» In der temporären WG wird gemeinsam gekocht und häufig auch der Zmittag für die Tage auf dem Feld vorbereitet.
Mehr über seinen Job erzählt euch Gheorghe jetzt selbst:

Wann hast du bei uns angefangen?
Das ist jetzt meine 6. Saison bei Jucker Farm.
Wie bist du bei der Jucker Farm gelandet?
Eigentlich hat meine Frau zuerst angefangen hier zu arbeiten. Ich bin dann einmal mitgegangen und seither komme ich jedes Jahr wieder. Dieses Jahr ist meine Frau allerdings nicht mit dabei, weil am 8. Januar unser Baby zur Welt gekommen ist. Das heisst, sie wird auch mindestens noch nächstes Jahr in Rumänien bleiben. Anders geht es im Moment nicht.
Was ist dein Job?
Ich bin 6 Tage pro Woche auf dem Feld. Im Frühling ernte ich vor allem weisse Spargeln, im Herbst Kürbisse. Manchmal bin ich auch bei den Erdbeeren - je nachdem, wo es mich gerade braucht. Im Sommer habe ich aber auch noch 3 Wochen Ferien. Ich mache das alles gerne, nur die kleinen Zierkürbisse ernten ist sehr mühsam. Bei denen dauert es lange, bis man eine Kiste voll hat und man muss sich trotzdem für jeden winzigen Kürbis bücken.
Deine Arbeit ist streng und du bist auch bei schlechtem Wetter immer draussen. Wie motivierst du dich da?
Es ist anstrengend, besonders wenn man die Arbeit in der ersten Saison macht. Nachher gewöhnt man sich daran. Für mich ist der Job hier gut. Gerade mit den Spargeln. Natürlich macht man es nicht jeden Tag genau gleich gerne, aber das ist normal und überall so.
Isst du noch gerne Spargeln oder kannst du sie schon nicht mehr sehen?
Nein, nein. Ich mag Spargeln schon immer noch.
Was machst du den Winter hindurch?
Zu Hause in Rumänien arbeite ich noch auf dem Bau. 5 Monate nur herumliegen, das ginge nicht. Ich muss auch zu Hause arbeiten. Aber nicht im Dezember und Januar, da ist es viel zu kalt, da habe ich dann frei.
Vielen Dank für deinen Einsatz Gheorghe!
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